Untersuchungen des Permafrostes sind im Hochgebirge auf Grund der Logistik, des Klimas und der Zugänglichkeit oft nur sehr schwierig durchzuführen. Fabian Lindner vom Department für Geo- und Umweltwissenschaften der LMU und seine Kollegen haben nun auf der Zugspitze einen passiven seismischen Ansatz gewählt. Dazu werden kontinuierliche Vibrationen des Bodens, insbesondere hervorgerufen durch die Seilbahnen, als seismische Quelle genutzt. Mit Hilfe des im Schneefernerhaus ursprünglich für Fragestellungen der Erdbebenforschung installierten Seismometers konnten so saisonale Unterschiede und auch langfristige Trends der seismischen Wellengeschwindigkeit ermittelt werden. Die saisonalen Fluktuationen können als Frostwechsel-Zyklen interpretiert werden, während der langfristige Trend auf den Schwund des Permafrosts zurückzuführen ist.
Diese ersten Ergebnisse zeigen, dass die passive Seismik eine vielversprechende Methode zur Permafrostbeobachtung darstellt. Weitere Untersuchungen mit mehreren Seismometer an verschiedenen Stellen des Permafrostbereichs der Zugspitze wurden im Herbst 2021 begonnen.
Link to Eos Science News: Seismology: A Promising Tool for Monitoring Permafrost