Die solare UV-Strahlung ist wichtig im Hinblick auf die menschliche Gesundheit, für photochemische Prozesse in der Atmosphäre und für die Verwitterung von Materialien. Aufgrund der Höhe werden auf der Zugspitze die höchsten UV-Werte in Deutschland gemessen. In Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Innsbruck, dem Bundesamt für Strahlenschutz und dem Umweltbundesamt wird die UV-Strahlung am Schneefernerhaus kontinuierlich gemessen und als UV-Index und in Strahlungskarten öffentlich zugänglich gemacht. Zusätzlich ermittelt ein Sonnenphotometer die Trübung auf Grund der Aerosolbelastung (Feinstaub), die wiederum die UV-Strahlung beeinflusst.
Das BayernNetz (eine Initiative des StMUG, LfU und der LMU) überwacht mit 24 Stationen die Seismizität in Bayern und informiert die Öffentlichkeit über das Auftreten von Erdbeben. Das BayernNetz ist eng verknüpft mit europäischen Initiativen zur Modernisierung der seismologischen Infrastruktur. Die seismische Station im Schneefernerhaus ist ein Beispiel für das Zusammenspiel von seismischer Überwachung und Forschung. Sie dient zugleich als wichtige Station zur Überwachung der Inntal/ Estergebirge Erdbebenregion und zur Untersuchung von Topographieeinflüssen der seismischen Wellenausbreitung, welche zu verstärkten Schadensbildern führen kann.
Das Department für Geographie führt im Bereich des Zugspitzplatts schneehydrologische Modellierungen mit den Modellen SnowModel und ALPINE3D durch. Der Einsatz dieser Modelle erlaubt eine detaillierte Untersuchung der Stoff- und Energieflüsse auf der Zugspitze. Die Ergebnisse der Arbeiten sollen dazu beitragen ein besseres Verständnis füt die hydrologischen Abläufe auf der Zugspitze zu entwickeln. Zudem sollen Unsicherheitsanalysen durchgeführt werden um die Ergebnisse bewertbarer zu machen. In Ergänzug zur Untersuchung vergangener Zeiträume, werden auch, an die Ergebnisse des IPCC angelehnte, Szenarienläufe verwirklicht werden. Die Szenarienläufe werden es interessierten Stakeholdern erlauben, sich besser auf das zukünftige hydrologische Verhalten des Gebiets z.B. im Hinblick auf Hoch- und Niedrigwasser, einzustellen.
Der Klimawandel fordert den menschlichen Organismus auf vielfältige Weise heraus. Neben Allergenen von bisher nicht in Bayern heimischen Pflanzen besteht eine Gefährdung der Atmungsorgane und damit vor allem von Patienten mit Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen durch eine Zunahme von Luftschadstoffen und die vermutlich stärker ausgeprägten Wechsel von Wetterlagen. Vergleichsuntersuchungen im Tal und auf dem Schneefernerhaus mit unterschiedlichem Klima und Luftdruck in einem interdisziplinären Team (Physiker, Meteorologen, Biologen, verschiedene medizinische Fachrichtungen) sollen diese Veränderungen simulieren und helfen, die Reaktion des Organismus besser zu verstehen sowie mögliche Therapieoptionen zu erproben.
Ziel des Kooperationsprojekts Gesundheitswetter ist die Entwicklung eines spezifischen Gesundheitsindex für Atemwegserkrankungen. Relevante Umweltinformationen und medizinische Datensätze werden miteinander in Verbindung gebracht, um den Einfluss von Umweltfaktoren auf das Wohlbefinden der Patienten zu quantifizieren. Weiterhin soll der entwickelte Index dazu eingesetzt werden, bei vorhergesagten ungünstigen Wetter- bzw. Luftschadstoffssituationen leichtverständliche Informationsprodukte bzw. Warnungen zu veröffentlichen.