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Aktuelles

aus den Forschungseinrichtungen und der Betriebsgesellschaft

Weltweit einzigartiges Forschungsprojekt auf der Zugspitze

Umweltforscher unterschiedlicher Disziplinen haben sich diese Woche auf dem Schneefernerhaus zu einem Workshop mit anschließender Geländekampagne getroffen.

Mit einem weltweit einzigartigen Ansatz werden um den Zugspitzgipfel herum die Massenveränderungen der Schneedecke mit einem hochpräzisen Gravimeter erfasst. Das knapp unter dem Gipfel installierte Gravimeter misst die Schwereveränderungen der Zugspitzumgebung. Es werden sozusagen die Gewichtsveränderungen der hochalpinen Wasserspeicher wie mit einer großen Waage mit hoher zeitlicher Genauigkeit registriert.

Hintergrund der Messreihe

Die in der Schneedecke vorhandene Wassermenge ist mit herkömmlichen Methoden, wie zum Beispiel die Niederschlagsmessung, nur grob abschätzbar. Dies liegt vor allem an Windverfrachtungen von Schnee, die im Hochgebirge eine besonders große Rolle spielen. Mit dem Gravimeter lassen sich die hydrologischen Massen in Form von Wasser, Schnee und Eis dagegen gesamtheitlich erfassen und quantifizieren. Das Zugspitzgebiet wird also quasi kontinuierlich gewogen: bei Schneefall oder Regen wird sie schwerer, bei Schnee- und Gletscherschmelze sowie durch Abflüsse wird sie leichter.

Um den genauen Einfluss der Massenänderungen in der Umgebung des Gipfels besser zu verstehen, werden von den Wissenschaftlern in mehreren Geländekampagnen gleichzeitig Messungen durchgeführt. Dazu gehören Drohnenflüge und Laserscan-Methoden zur Bestimmung von Schneehöhen. Die für den Wassergehalt wichtige Schneedichte wird von den Forschenden mit arbeitsintensiven Verfahren im Gelände bestimmt.

Das Schneefernerhaus bietet für solche Forschungsvorhaben einen idealen Standort mitten in der hochalpinen Landschaft des Zugspitzmassivs. Beteiligt an diesem Projekt sind vor allem Forschende der BOKU Wien, der Universität Augsburg und des GFZ Potsdam.