Beim derzeitigen Wetterphänomen handelt es sich nicht um den bekannten Saharastaub, sondern um Rauchpartikel aus Kanada.
Diese gelangen mit der schnellen Höhenströmung innerhalb von wenigen Tagen nach Europa. Mit Hilfe von Modell-Rechnungen lässt sich der Rauch etwa zehn Tage zurückverfolgen.
Vermessen werden die Rauchschwaden mit Hilfe grüner Laserstrahlen sowohl bei uns am Schneefernerhaus als auch am KIT Campus Alpin in Garmisch-Partenkirchen. Der Großteil der Rauchschwaden befindet sich unterhalb von etwa drei Kilometer, jedoch sind bis etwa neun Kilometer Höhe Aerosole aus den Waldbränden zu sehen. Das ist schon ein außergewöhnliches Ereignis, wie es nicht alle Jahre zu beobachten ist.
In den letzten zehn Jahren hat die Häufigkeit derartiger Ereignisse allerdings stark zugenommen, was schon Hinweis darauf sein könnte, das die Intensität großer Waldbrände zunimmt. Vermutlich ist das nicht zuletzt auch eine Folge der globalen Erwärmung, die lange Dürreperioden wahrscheinlicher macht - auch in den gemäßigten Breiten.
Das Phänomen der Rauchpartikel aus Kanada zeigt deutlich, dass beim Prinzip Wetter alles mit allem verbunden ist.