Im Rahmen des globalen globalen Netzwerkes NDMC (Network for the Detection of Mesospheric Change) betreibt das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt ein Infrarot-Spektrometer an der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS). Mit diesem Spektrometer wird die Temperatur der Mesopausenregion kontinuierlich gemessen. Weitere dieser Instrumente werden an anderen Stationen europaweit vom DLR betrieben.
Die Mesosphäre beginnt bei circa 50 km oberhalb der Stratosphäre, die sich nach circa 12 km an die ‚Wetterschicht‘ der Erde, die Troposphäre, anschließt. Der Bereich der Mesosphäre ist insbesondere für die Klimaforschung von besonderer Bedeutung. Denn hier führt eine Erhöhung der CO2-Konzentration zu einer vermehrten Abgabe von Wärmestrahlung in den Weltraum und damit zu einer Abkühlung der Atmosphäre. Diese Abkühlung sollte aufgrund der geringeren Luftdichte dabei zehnmal schneller erfolgen als die Erwärmung am Erdboden, d.h. 1 °C pro 10 Jahrzehnt. Bisweilen sind hier auch andere, kurzfristige Veränderungen deutlich früher messbar als in der Stratosphäre, deren Prozesse wiederum häufig dem Wettergeschehen in der Troposphäre vorausgehen.
Seit Mitte Dezember wurde nun an vier der oben genannten Stationen ein ungewöhnlicher Temperaturrückgang von ca. 20 °C in der Mesopause registriert. Kurz darauf stiegen Anfang Januar dann die Temperaturen in der Stratosphäre von den üblichen -70°C auf -20°C. Eine derartig schnelle Erwärmung im Winter deutet auf große überregionale Luftmassenverschiebungen hin, die evtl. eine beginnende Stratosphärenerwärmung und damit ggf. außergewöhnliche Wetterlagen in der Troposphäre ankündigen.
Mehr Informationen unter DLR