Das rund 4,5 Millionen Euro teure Teleskop soll gleichzeitig Prototyp und deutscher Ableger in einem weltweiten Netz von Radioteleskopen sein.
„Aktuell arbeitet die US-amerikanische Forschungseinrichtung NRAO daran, ein Netzwerk aus über 260 zusammengeschalteten Einzelteleskopen aufzubauen – das sogenannte next-generation Very Large Array“, erklärt Matthias Kadler, Professor am Lehrstuhl für Astronomie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) und treibende Kraft hinter dem neuen Teleskop an der Zugspitze. Dank der Verteilung über viele Standorte und eine große Fläche ermögliche solch ein Zusammenschluss vieler Teleskope Aufnahmen aus dem Weltraum mit einer hohen Empfindlichkeit und einem großen Auflösungsvermögen, erklärt der Astrophysiker.
Darüber hinaus stellt das Teleskop eine interdisziplinäre Forschungsplattform an der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) dar. Diese kann von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den Bereichen Geodäsie, Radar zur Weltraumlageerfassung, Atmosphärenphysik, Erprobung neuer Radio-Hochfrequenz Technik, Empfängertechnologien, Digitalität und vielem mehr genutzt werden“, ergänzt Tobias Ullmann, Professor am Lehrstuhl für Fernerkundung der JMU sowie Mitglied des Science Teams der UFS, der für die fachlichen Beiträge der JMU sowie die wissenschaftliche Qualität der Forschung am Schneefernerhaus zuständig ist.
Das Wetterstein Millimeter Teleskop wird einen besonders sichtbaren Beitrag der JMU zur Spitzenforschung an Deutschlands höchstem Berg darstellen. Derzeit läuft bereits eine Studie zur Suche des idealen Standorts am Zugspitzplatt - mit Unterstützung des Teams der UFS.
Die ausführliche Pressemitteilung der JMU finden Sie hier.
Bild: Modell des Wetterstein Millimeter Teleskops (mtex antenna technologies /JMU Würzburg)