Sinnvolles Handeln braucht vertrauenswürdige, also qualitätsgesicherte Daten. Wer verlässliche Aussagen über Ökosysteme oder Klimaveränderungen machen will, braucht genaue Messungen. In diesem Zusammenhang startet die PTB drei neue Projekte auf 2650 m Höhe - und nutzt die besonderen Bedingungen in höchster Höhe, die relevant für die Umwelt- und Klimaforschung sind.
1. Messungen von Rußpartikeln in der Luft
Auf dem Schneefernerhaus misst ein Forschungsteam der PTB die Folgen unserer Nutzung fossiler Brennstoffe, sei es durch Autofahren oder durch das Verbrennen von Holz zum Heizen unseres Hauses: feinste Rußpartikel, die bei der Verbrennung entstehen.
2. Messungen von Molekülen in der Mesopause (einer Atmosphärenschicht)
Das zweite PTB-Team ist an diesem Arbeitsplatz in den Wolken ein bisschen näher am Objekt ihrer Forschung: der Mesopause, einer Atmosphärenschicht in etwa 87 km Höhe. Denn der Klimawandel umfasst neben Veränderungen der unteren Atmosphäre (zum Beispiel die Zunahme von Extremwetterereignissen) auch Veränderungen der Dynamik in der oberen Atmosphäre.
3. Messungen der natürlichen Neutronenstrahlung
Das dritte PTB-Team beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie groß der Neutronenanteil an der natürlichen kosmischen Strahlung ist. Dafür nutzen sie 17 "Bonnerkugeln", ein Messinstrument zur Bestimmung des Energiespektrums von Neutronen. In unserer „Kugelalm“, einem kleinen Messhäuschen, können die Wissenschaftler Neutronen über einen enorm breiten Energiebereich nachweisen. Das Gerät misst auch die hochenergetischen Neutronen, die in der oberen Atmosphäre entstehen. So sind Informationen über das gesamte Neutronenspektrum vor Ort erhältlich.
Alle Projekte stehen für das gemeinsame Ziel der qualtitativen Optimierung von Messmethoden für den Klimaschutz.