Der Klimawandel beeinflusst unsere Umwelt. Ganz besonders stark trifft das auf die sensible Alpenregion zu. Welche Parameter des Erdsystems sind hier besonders betroffen? Welche Auswirkungen hat das auf die Region? Viele geophysikalische und chemische Prozesse lassen sich von Höhenforschungsstationen aufgrund ihrer exponierten Lage besonders gut untersuchen. Saubere Luft, wenig störendes künstliches Licht, die große Höhe usw. stellen hervorragende Bedingungen für qualitativ hochwertige Messungen dar, um die vielfältigen Vorgänge im System Erde besser zu verstehen.
Das Virtuelle Alpenobservatorium (VAO) ist ein Netzwerk von 12 europäischen Observatorien und Forschungseinrichtungen in alpinen Gebieten und im Hochgebirge. Ziel des Netzwerks ist es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Bereichen Atmosphäre, Kryosphäre, Hydrosphäre, Biosphäre, Erdoberfläche, Lithosphäre und Mensch-Umwelt-Interaktion zu fördern. Es bildet die Grundlage eines ganzheitlichen Prozessverständnis in den Alpen und Hochgebirgsregionen in einem sich stetig wandelnden Klima sowie einer sich verändernden Umwelt. Es zeichnet sich durch landesübergreifend koordinierte Forschung aus.
Die Alpenregionen sind wie eine Zeitmaschine für den Klimawandel, da sie sich doppelt so schnell erwärmen wie das europäische Flachland. Die gemeinsame Forschung dient der Entwicklung von Modellen und Vorhersagen, um die alpine Umwelt auch in Zukunft verstehen zu können. Das gemeinsame Handeln liefert die Grundlage für wissensbasierte Entscheidungen für kommunale, nationale und internationale Entscheidungsträger. Die vertikale Integration aller alpinen Sphären steht dabei im Mittelpunkt und bietet einen
einzigartigen Ansatz, um kombiniertes transdisziplinäres Wissen zu nutzen.