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Start eines weltweit einzigartigen Forschungsprojektes auf der Zugspitze:G-MONARCH

In einem weltweit einzigartigen Forschungsprojekt wird um den Zugspitzgipfel herum das Gewicht der Schneedecke mit einem Supraleitgravimeter registriert.

In einem neuen Forschungsprojekt mit dem Namen G-MONARCH werden gravimetrische Verfahren eingesetzt, um das Verständnis über den alpinen Wasserhaushalt am Beispiel der Zugspitze zu verbessern. Die Zugspitze bietet aufgrund seiner besonderen Geologie sowie der vorhandenen Infrastruktur und Instrumentierung für dieses Projekt ideale Bedingungen. Ein im ehemaligen, mittlerweile denkmalgeschützten, Max-Planck-Labor auf dem Gipfel der Zugspitze installiertes Supraleitgravimeter misst kontinuierlich die Änderungen der Schwerebeschleunigung an diesem Ort, die häufig konstant mit 9,81 m/s² an der Erdoberfläche angenommen wird. Die große Innovation gegenüber allen anderen existierenden hydrologischen und meteorologischen Messverfahren liegt nun darin, dass sich damit alle Veränderungen von hydrologischen Massen in Form von Wasser, Schnee und Eis in der Umgebung von ca. 50 km² gesamtheitlich erfassen und quantifizieren lassen. Die Zugspitze wird also quasi kontinuierlich gewogen: Bei Schneefall wird sie schwerer und bei Schnee- und Gletscherschmelze wird sie leichter.

Die Auftaktveranstaltung des Projektes G-MONARCH fand am 16. und 17.11.2023 in Wien statt. Das Projekt wird vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF und der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG über einen Zeitraum von drei Jahren mit einem Gesamtvolumen von knapp 1 Mio. Euro finanziert. Beteiligt an dem Projekt sind Forscherinnen und Forscher der BOKU Wien, des GFZ Potsdam, der TU Berlin und der Universität Augsburg sowie der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus UFS und weitere nationale und internationale Partner. Im Zuge des Projektes werden im Zugspitzgebiet intensive Untersuchungen zur Hydrologie des Gebietes und dem Auf- und Abbau der Schneedecke mit einem umfangreichen Bündel an Messgeräten, satelliten- und drohnengestützter Erdbeobachtung und computergestützten Modellansätzen vorgenommen werden. Ziel dieser Untersuchungen ist es, zu klären, inwieweit eine Hinzunahme gravimetrischer Verfahren zu einer verbesserten Erfassung hydrologischer Prozesse im alpinen Raum beitragen und die an der Zugspitze gewonnenen Erkenntnisse auf nicht-instrumentierte Regionen übertragen werden können. Außerdem wird erwartet, wichtige Beiträge zur Unterstützung zukünftiger Satellitenmissionen liefern zu können, um weltweit eine bessere flächendeckende Beobachtung der Schnee- und Wasservorräte zu ermöglichen.