Der Nördliche Schneeferner- zusammen mit dem Höllentalferner gehört dieser zu den zwei kleinen Gletschern im Zugspitzgebiet und zu den letzten vier Gletschern in den Bayerischen Alpen.
In einem stabilen Klima würde ein Gleichgewicht zwischen Massengewinn und Massenverlust bestehen. Die Versorgung von Gletschern mit Schnee geschieht nur im Bereich oberhalb der Gleichgewichtslinie (Akkumulationsgebiet), an der sich der winterliche Schneefall und die sommerliche Schmelze (Ablation) ausgleichen. Darunter verlieren sie durch Schmelze von Eis an Masse, während Eis aus der Akkumulationszone über die Gletscherbewegung nachgeliefert wird. So der natürliche Prozess.
Die Klimaentwicklung macht es allerdings wahrscheinlich, dass es bereits in diesem Jahrzehnt keine Gletscher mehr in Deutschland geben wird.
Als Erste werden der Watzmann- und Blaueisgletscher bei Berchtesgaden ihren Status als Gletscher verlieren.
Danach könnte es den Nördlichen Schneeferner unterhalb der Zugspitze treffen. Ende des Jahrzehnts dürfte er schon nicht mehr als Gletscher gelten.
Der Höllentalferner im Zugspitzgebiet wird vermutlich am längsten „überleben“, etwa bis 2035.
Auf die Zukunft betrachtet könnte man sagen, den Gletschern gehen durch Verschiebung der Gleichgewichtslinie die Berge aus.
Foto: Der Nördliche Schneeferner Ende August 2025